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Teil 3 - Im Gespräch mit…. Dr. Simon Kempf

Teil 3 – Im Gespräch mit…. Dr. Simon Kempf

Bereits zwei Gesprächsrunden haben wir mit Dr. Simon Kempf zum Projekt Phyll durchgeführt. Lesen Sie hier im abschließenden Part mehr über die Zusammenhänge, die Beteiligung der Bürger vor Ort und die möglichen Ausgestaltungen.

 

  1. Wie wird das Phyll sich auf Bad Vilbel auswirken, was bedeutet diese Entwicklung für die Stadt?

In Bad Vilbel ist vieles in Bewegung und es findet eine spürbare Veränderung statt. Sei es durch die neuen Wohngebiete und -quartiere oder die neue Stadthalle. Im Phyll sehen wir einen weiteren wichtigen Baustein in dieser Entwicklung der Stadt, der vor allem natürlich die Schaffung von modernen und nachhaltigen Büroflächen mit sich bringt. Das bedeutet aus unserer Sicht vor allem auch eine Chance, zukunftsfähige Arbeitsplätze in Schlüsselbranchen der Rhein-Main-Region vor Ort zu schaffen, sprich zum Beispiel in Bereichen wie Life Science und Forschung. Das ist eines der wichtigsten Themen in der Region und es wird auch in Zukunft einen wachsenden Bedarf geben. Dazu sehen wir Bad Vilbel und die Lage des Phylls als idealen Standort, nicht zuletzt durch die perfekte Anbindung, sowohl über die B3 als auch durch den Bahnhof. Zudem wird mit der Bebauung schlussendlich auch eine Brachfläche an dieser prominenten Stelle der Stadt genutzt. Unser Anspruch ist es, hier eine neue Visitenkarte an diesem Eingangstor von Bad Vilbel zu schaffen.

 

  1. Wie sieht der Austausch mit den Bad Vilbelern vor Ort aus?

Für uns von der DLE und von der CESA Group ist es bei allen Projekten wichtig, alle Interessengruppen vor Ort mitzunehmen. Das machen wir bei unseren Projekten zum Beispiel mit Workshops und Beteiligungsformaten. Entsprechend haben wir das ja auch beim Phyll mit einer groß angelegten Befragungsaktion gemacht, bei der wir die Anwohner und alle Interessierten nach deren Anforderungen gefragt haben. Das Feedback dabei war überragend, wir haben zahlreiche Rückmeldungen bekommen, aus denen wir nun weiter Handlungsmaximen ableiten können.

Generell haben wir in Bad Vilbel aber auch einen sehr guten Austausch mit der Verwaltung und der Politik. Wir stehen im regelmäßigen Kontakt mit Bürgermeister Wysocki und auch den Fraktionen vor Ort. Sie können sich vorstellen, da gibt es im laufenden Bebauungsplanverfahren immer eine ganze Reihe von Themen, die besprochen werden müssen. Da sind wir ganz nah zusammen.

 

  1. Sie haben erwähnt, dass Phyll einen Schwerpunkt auf Life Sciences legt. Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie das aussehen kann?

Frankfurt und die gesamte Rhein-Main-Region gelten als einer der führenden Standorte für medizinisch-pharmazeutische und industrielle Biotechnologie sowie pharmazeutische Entwicklung in Deutschland. Zudem bildet diese Branche selbst auch in der Metropolregion den größten Industriezweig. Es gibt zahlreiche mittlere und große Unternehmen in der Region, dazu eine Reihe an Innovationszentren. Diese Branche ist gleichzeitig einer der Motoren und die Basis für Innovation und Wachstum in Deutschland. Das ist daher sowohl eine politische Aufgabe, die Rahmenbedingungen für diese Branche zu schaffen. Aber auch für uns heißt das, dass wir der weiterwachsenden Nachfrage für diesen Wirtschaftszweig ein Angebot schaffen wollen und müssen. Es handelt sich dabei in der Regel um hochqualifizierte Arbeitsplätze und auch Unternehmen, von denen ein Standort selbst am Ende sehr profitiert. Denken Sie nur an Biontech in Mainz beispielsweise.

 

  1. Was sind die Schlüsselfaktoren, die wichtig sind damit das Phyll den Anforderungen im Bereich Life Sciences gerecht wird?

Das Phyll soll eine Basis schaffen, um den Unternehmen dieser Branche Möglichkeiten zu bieten. Diese können ganz individuell und passgenau gestaltet werden, je nach Anforderung. Da es sich um ein hochkompetitives Marktumfeld handelt, befinden sich Standorte für diese Branche durchaus in einem Wettbewerb. Da zählen am Ende sowohl harte wie auch weiche Standortfaktoren, aber da sehen wir auch objektiv den Standort des Phyll sehr gut aufgestellt. Dazu gehören wie schon gesagt die hervorragende Lage in der Region und die ebenso ausgezeichnete Verkehrsanbindung. Die Entwicklung von Bad Vilbel und den Nachbarstädten trägt da ebenso dazu bei, dass dieser Standort weiter an Attraktivität zunimmt. Zuletzt vergessen wir auch nicht die steuerliche Belastung, etwa durch die Gewerbesteuer. Auch hierbei gibt es in Bad Vilbel gute Voraussetzungen für Unternehmen durch einen recht niedrigen Hebesatz. Wir sehen also zusammengefasst sehr gute Voraussetzungen in den wichtigen Schlüsselfaktoren.

 

  1. Wie gehen Sie mit dem Thema Verkehr und Infrastruktur um, was sind Ihre Lösungen?

Wir wissen natürlich um die grundsätzliche Problematik des Verkehrs in Bad Vilbel. Und es war auch eines der Hauptthemen in unserer Bürgerbefragung, wo uns die Teilnehmer zahlreiche Anregungen mitgegeben haben. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens erstellen wir ein umfangreiches Mobilitätskonzept für das Quartier, damit die Verkehrsströme gelenkt werden können. Das umfasst beispielsweise genaue Untersuchungen der Bewegungsdaten oder eine Analyse, wie die Anbindung an die B3 ausgestaltet werden muss. Wir sehen schon, dass eine Belastung der innenstädtischen Bereiche mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden kann. Es gilt zudem, dass neu gebaute Quartiere anders geplant werden, eben auch mit einem Blick auf nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrssysteme. Beispielsweise Car-Sharing, E-Bike-Ladestationen und -Abstellflächen, oder durch Wegeverbindungen, die heute ganz anders geplant werden. Auch die Ansiedlung von kleinen Nahversorgungseinheiten innerhalb des Quartiers soll dazu dienen, dass weniger Verkehr als bisher notwendig ist. Das alles gilt es aber auch, mit Verkehrsbehörde und allen anderen abzustimmen. Das Phyll ist da auch Teil des großen Ganzen und muss sich in das komplette Verkehrssystem der Stadt einfügen. Dementsprechend ist es auch ein Teil des Verwaltungsverfahrens, hier Lösungen zu erarbeiten.

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